Verlassene Zeche im Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet steht für Industrie und wird häufig auch „Pott“ oder „Kohlenpott“ genannt. Kohlenpott daher, da das Ruhrgebiet nicht nur für Industrie, sonder auch für Steinkohle bekannt ist. Nirgends gab es so viele Bergwerke und Schächte wie im Ruhrgebiet- von denen heute kaum noch etwas da ist. Der Abbau von Steinkohle ist nicht mehr wirtschaftlich und auch die letzten Zechen werden momentan geschlossen. Kein Wunder, dass viele Zechen verlassen sind und zu Lost Places werden, welche für Fotografen interessant werden.

Für mich war es der erste Ausflug in ein „Lost Place“, und zwar in diese verlassene Zeche, welche 1977 in Betrieb ging. In den Betriebsjahren wechselte der Name öfter. Von außen sieht das Gebäude nicht wirklich aus wie eine Zeche, da der Förderturm nicht die typische Form für das Ruhrgebiet hat.

Jetzt komme ich zum Bericht des Ausfluges. Von weitem sah man schon den Förderturm, vor dem Gelände befinden sich natürlich der alte Mitarbeiterparkplatz. Was vielleicht etwas ungewöhnlich ist, dass sich vor dem Gelände auch ein Hubschrauberlandeplatz befindet. Auf dem Gelände angekommen kann man neben dem Förderturm ein paar Silos und ein altes Fahrzeug, welches zum Rangieren von Lkw-Aufliegern verwendet wurde, erkennen. Nach dem Erkunden bin ich in die ehemalige Kaue gegangen. Unten im Eingansbereich sah man das dort einst die Verwaltung tätig wahr. Über eine Treppe ziemlich mittig im Foyer gelangt man zu den Büros, Umkleiden und auch zum Förderturm. Ich schaute mich bei den Umkleiden um und mir viel auf, dass anscheinend jeder Mitarbeiter eine kleine Umkleide hatte. Der Vorstand und wahrscheinlich die Abteilungsleiter hatten ihre private Umkleide mit Dusche und Waschbecken. Ging man an den Umkleiden weiter kam man in eine Art „Aula“ dort befanden sich Schränke zum Aufbewahren von Grubenlampen und Luftfilter, aber auch ein langes Waschbecken gab es um sich nach getaner Arbeit dort grob zu waschen. An der „Aula“ grenzt ein großes Büro mit Fenstern an, hier waren bestimmt die Büros der Schichtleiter. Von hier aus gelangt man über eine Brücke zum Förderturm und somit auch in den Schacht, welcher eine Tiefe von ca. 1.100 Metern hatte. Auf der Brücke befanden sich Sicherheitstafeln, an denen man eine Sicherheitskarte stecken musste, um zu wissen wer sich alles im Förderturm/ Schacht befindet. Von der „Aula“ aus gesehen auf der rechen Seite befanden sich Spender für Ohrenstöpsel. Auch in dieser Zeche gab es einen Lampenwart, welcher die Grubenlampen und Luftfilter gewartet hat. Der Luftfilter wurde gewogen und wenn er schwerer als der Referenzwert war, war er somit nicht mehr nutzbar.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Moritz Krahe

    Ein äußerst schmackhafter Lost Place xD
    Absolut geile Bilder.

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